Die Geschäftswelt entwickelt sich in einem beispiellosen Tempo; Produktlebenszyklen verkürzen sich dramatisch, neue Technologien fordern kontinuierlich etablierte Märkte heraus, KI sowie die gesamte digitale Transformation verändern Branchen grundlegend, das internationale Geschäft wird noch komplexer, und Nachhaltigkeit ist eine zwingende Notwendigkeit. Diese Faktoren, unter vielen anderen, zeigen deutlich, dass wir überall auf der Welt in einer sich schneller als je zuvor verändernden Umgebung leben..
Für Start-ups und etablierte Unternehmen gleichermaßen ist das Thema Transformation von entscheidender Bedeutung, nicht nur um sich an diese sich rasch verändernde Umgebung anzupassen, sondern insbesondere um Marktchancen zu nutzen und den anhaltenden Geschäftserfolg sicherzustellen. Dabei müssen Transformationen nachhaltig sein – sowohl im klassischen Geschäftssinn als auch in Bezug auf Umweltverantwortung.
Viele Unternehmen planen derartige interne fundamentale Veränderungen oder sind bereits mittendrin. Leider ist die unglückliche Realität, dass viele Transformationen die Erwartungen nicht erfüllen. Warum nur scheitern so viele daran, das Erwartete zu liefern? In unserer Praxis aber auch Forschung haben wir zahlreiche Faktoren identifiziert - die meisten davon sind eher grundlegend und wenig überraschend, aber wenn sie übersehen werden, können sie zu erheblichen Hindernissen auf dem Weg zu einer erfolgreichen Transformation werden.
Nachfolgend sind einige wichtige Bereiche aufgezeigt, die u.E. bei jeder Transformation berücksichtigt werden sollten:
- Human Capital - Mitarbeiter sind der wichtigste Erfolgsfaktor. Fehlt die Unterstützung der Mehrheit innerhalb eines Unternehmens für die anstehende Transformation ist es ratsam, innezuhalten und Ursachenforschung zu betreiben. Die Organisation zu inspirieren kann den entscheidenden Unterschied machen. Das gleiche Prinzip gilt für Führungsteams – vollständige und gemeinsame Ausrichtung ist unerlässlich. Wenn das Führungsteam nicht vollständig „d’accord“ ist, ist eine erfolgreiche Transformationsreise fast unmöglich.
- Kommunikation -
Offene, ehrliche und häufige interne Kommunikation ist für den Erfolg einer Transformation unerlässlich. Unternehmen profitieren sehr davon, Informationen durch die gesamte Organisation zu verbreiten, anstatt sie zurückzuhalten. Informationen neigen ohnehin dazu früher oder später ans Licht zu kommen. Eine proaktive Kommunikation erzeugt nicht nur Vertrauen, sondern verhindert auch dass man Opfer der "Gerüchteküche" wird. Gepaart mit „real-time“ Feedback und respektiven Antworten schafft eine positive und vertrauensvolle Basis. Dieser Ansatz erhöht die Wahrscheinlichkeit die Organisation zu inspirieren und ehrliche Zustimmung für die Transformationsvision zu gewinnen.
- Komplexität - Transformationen sind nicht selten komplex. Mit dem richtigen strategischen und planerischen Ansatz kann jedoch selbst die komplexeste Konstellation bewältigt werden. Der Erfolg hängt auch stark davon ab, was eine Organisation und ihre Mitarbeiter in der Lage sind zu bewältigen. Der Transformationsansatz muss die DNA und die Kultur des Unternehmens widerspiegeln; andernfalls befindet man sich unweigerlich auf Kollisionskurs. Eine kulturelle Evolution findet in der Regel im Laufe des Transformationsprozesses statt, jedoch ist es entscheidend von der aktuellen Realität auszugehen. Der Blick auf erfolgreiche Transformationen bietet wertvolle Lektionen – die meisten von ihnen haben kulturelle Kompatibilität und Komplexität sorgfältig und von Anfang an berücksichtigt.
- Ausrichtung - Klarheit über die Art der beabsichtigten Geschäftstransformation ist grundlegend. Welche Ziele werden verfolgt, sind diese primär operativ oder grundlegend, freiwillig oder gezwungenermaßen, allumfassend oder nur partiell? Ohne Ausrichtung auf diese Frage werden die Ergebnisse wahrscheinlich enttäuschen. Jeder Beteiligte muss den gleichen „Berg“ erkennen und erklimmen. Dazu ist die Transformation in der Regel untrennbar mit der gesamten Geschäftsstrategie verbunden. Ein Fokus auf strategische Ausrichtung von Anfang an schafft eine solide Grundlage für den gesamten Transformationsprozess.
- Ressourcen - Jede Transformation erfordert üblicherweise erhebliche Kapazität und Ressourcen, all dies, während das reguläre Geschäft weiterläuft. Dies beginnt bei den Mitarbeitern, insbesondere bei denen, die den Transformationsprozess aktiv planen und vorantreiben. Die Aufnahme von Transformationsverantwortlichkeiten in die offiziellen Stellenbeschreibungen hilft sicherzustellen, dass ausreichend Kapazität für die Arbeit vorhanden ist. Anerkennung und Belohnung für Teams sind unerlässlich und halten die Beteiligung und Motivation während des Prozesses aufrecht. Die Bereitstellung von finanziellen Ressourcen ist ebenso wichtig – umfassende Transformationen erfordern größere Vorabinvestitionen, bevor sich effektive Renditen materialisieren lassen. Eine angemessene Finanzierung, Planung, Risikoabschätzung und die sorgfältige Überwachung, dies sind alle wesentliche Bestandteile eines Ressourcenmanagements während der Transformation.
- Ausführung und Monitoring
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Die Definition klarer Ziele, Erwartungen und Verantwortlichkeiten sind wesentliche Elemente einer erfolgreichen Transformation. Dies sollte von Anfang an etabliert und dazu mit der DNA, Kultur und Umgebung der Organisation ausgerichtet werden. Authentizität zählt – der Umsetzungsansatz muss authentisch und angemessen für die spezifische Organisation zu erkennen sein. Verantwortlichkeit gilt dabei für jeden, ohne Ausnahmen.
- Nachhaltigkeit - Heute operieren Unternehmen in einer Welt, in der Umwelt- und Sozialverantwortung eine kritische Notwendigkeit darstellt. Die Verfolgung globaler Nachhaltigkeit ist heutzutage zu einem Gebot in der modernen Wirtschaft geworden. Alle 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen haben 2015 einstimmig 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs) angenommen. SDG-Ziel Nummer 8 befasst sich mit wirtschaftlichen Belangen – "Förderung von nachhaltigem, integrativem und nachhaltigem Wirtschaftswachstum, voller und produktiver Beschäftigung und angemessene Arbeit für alle." Organisationen, die eine grundlegende Transformationen anstreben, erzielen einen enormen Vorteil, indem sie die SDGs in ihren Transformationsplan einbeziehen und dieses Engagement auch entsprechend verankern und „leben“.
- Vorbereitung – Praktische Erfahrungen zeigen, dass die allgemeine Transformationsbereitschaft, bzw. erfolgreiche Erfahrungen im Umgang mit Veränderungen im Unternehmen, ein oft unterschätzter, jedoch kritischer Erfolgsfaktor ist. Unternehmen mit erfolgreichen Transformationen investierten nicht selten erhebliche Anstrengungen in vorbereitende Arbeiten. Dazu gehören die Durchführung ehrlicher Bewertungen aktueller Fähigkeiten und die Identifizierung potenzieller Reibungspunkte samt potenzieller Lösungsansätze. Erfolgreiche Organisationen erstellen detaillierte Transformationsbereitschafts-Roadmaps, antizipieren Herausforderungen und bauen Flexibilität für Kurskorrekturen ein. Diese wissen auch, dass die „mentale“ Bereitschaft im Unternehmen genauso wichtig ist wie operative Bereitschaft. Dazu zählt auch, Mitarbeiter mental auf Veränderungen vorzubereiten, eine transparente und kontinuierliche Diskussion von Bedenken zu ermöglichen und nicht zuletzt regelmäßige informelle „check-ins“ durchzuführen. Diese vorbereitenden Arbeiten mag den Start der Transformation verzögern, beschleunigt aber in Wirklichkeit den Gesamtfortschritt erheblich, auch weil viele Stolpersteine bereits von Anfang an erkannt werden.
Denken Sie über eine Transformation nach? Wir würden uns freuen, von Ihnen zu hören (info@pandiongroup.com oder +1 (860) 501-2546).